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Interview: Kathleen Ix als Gastdozentin an der China Academy of Art in Hangzhou

Kathleen Ix, Dozentin an der Brand Academy und Director of Strategy & Innovation bei Superunion, hat im Mai und Juni 2019 an unserer Partneruniversität China Academy of Art als Gastdozentin unterrichtet. Wir haben im Interview nachgefragt, was sie an China überrascht hat und welches Highlight sie nie vergessen wird.

Kathleen Ix China Academy of Arts Brand Academy Kathleen Ix China Academy of Arts Brand Academy

Hallo Kathleen, Du hast gerade fast einen Monat in China an unserer Partneruniversität China Academy of Art in Hangzhou verbracht. Was hast Du dort gemacht?
In Hangzhou habe ich chinesische Master-Studierende in „Consumer Insights and Psychology“ unterrichtet. Das Modul vermittelt die Grundlagen der Konsumentenpsychologie. Um ihr Wissen anzuwenden, haben sich die Studierenden gegenseitig in Fokusgruppen befragt und auf Basis ihrer Insights eine Marketingstrategie entwickelt. Der Unterricht fand über drei Wochen im Block jeden Tag statt – das war sehr intensiv.

Du bist als Dozentin neu an der BA, Dein erster Lehrauftrag führt Dich gleich nach China. War das der Sprung ins kalte Wasser?
Nicht ganz. Ich habe über das Thema schon öfter Vorträge an der Brand Academy und meinen ehemaligen Hochschulen gehalten. Das mache ich deshalb so gern, weil ich es als Studentin selbst interessant fand, wenn jemand aus der Praxis Denkanstöße für den Karriereweg gab. Aber natürlich hatte das tägliche Unterrichten in China einen ganz anderen Umfang und war damit eine echte Herausforderung.

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Was hat Dich an dem Lehrauftrag in China besonders gereizt?
Als Prof. Dr. Yonca Limon-Calisan mich fragte, habe ich das sofort als einzigartige Chance erkannt. Da das Thema Consumer Insights mein Steckenpferd ist, wusste ich, dass ich mich auf dem Gebiet wohlfühlen würde.
Außerdem hat mich der Lehrauftrag gereizt, weil ich noch nie in China war. Das Land ist bei uns in den Medien zwar sehr präsent, aber gleichzeitig bekommt man hier kaum ein Gefühl für die chinesische Kultur. So hat sich eine tolle Möglichkeit ergeben, China besser kennenzulernen und dort nicht nur Urlaub zu machen.

Was hat Dich während Deines Aufenthalts dort am meisten überrascht?
Hangzhou ist eine sehr moderne und fortschrittliche Stadt. Als Standort von Alibaba (das chinesische Pendant zu Amazon) erfährt sie eine Technologisierung aller Lebensbereiche. Zum Beispiel gehört das mobile Bezahlen zum Lifestyle. Selbst im Unterricht können die Studierenden einen Milky Tea bestellen, der zehn Minuten später da ist.
Auch die urbane Mobilität hat mich überrascht. In Hangzhou bewegt man sich nur mit Elektro-Fahrzeugen. All das hatte ich nicht auf dem Radar. Mein bisheriger Fokus bei der Innovations-Recherche lag eher auf Trendmetropolen wie San Francisco oder London.

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Welche Unterschiede zwischen chinesischen und deutschen Universitäten sind Dir besonders aufgefallen?
In China leben viel mehr Studierende direkt auf dem Campus, wodurch eine richtige Gemeinschaft entsteht. Es gibt mehr Veranstaltungen am Wochenende und über WeChat sind alle wahnsinnig gut vernetzt. Dort teilen die Studierenden auch ihre Materialien miteinander, um sich gegenseitig zu unterstützen.

Was sollten wir uns hier Deiner Meinung nach von den Unis in China abschauen?
Die chinesischen Studierenden werden sehr dazu motiviert, über ihren Horizont hinaus zu schauen. Was passiert in Europa und den USA? Meiner Meinung nach sollten wir an deutschen Unis verstärkt fragen, was gerade in China passiert.

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Hamburg, die „schönste Stadt der Welt“ und Hangzhou, das „Paradies auf Erden“ – wo lässt es sich besser leben?
Hangzhou ist eine sehr grüne Stadt und der Westsee bildet eine Oase mit Erholungsfaktor. Trotzdem ist es eine Stadt mit 9 Millionen Einwohnern. Die unzähligen Reize wären mir auf Dauer zu viel. Hamburg ist überschaubarer und bietet dennoch mit seiner Kultur- und Gastronomieszene viel Abwechslung. Hier komme ich eher zur Ruhe.

Welches Erlebnis war Dein größtes Highlight, wenn Du auf die Zeit dort zurückblickst?
Es gab viele kleine Highlights. In meiner Freizeit habe ich mir buddhistische Tempel angesehen und war im Xixi National Wetland Park. Unvergesslich war ein Abend in einem wunderschönen Restaurant inmitten der Tee Berge. Die Mischung aus schöner Szenerie und traditionellem chinesischem Essen hat mich begeistert.

Wir danken Kathleen Ix für das Interview und den spannenden Reisebericht über ihre neu gewonnenen Insights aus China. 

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Bilder: Felix Spörl