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Filmdreh bei -30°C – Fabian Hübners Thesis-Projekt am Arctic Circle Skandinaviens

Jede:r hat sie, jede:r nutzt sie – viele sogar täglich: Die Smartphone-Kamera ist immer griffbereit und kann schon lange viel mehr als nur Schnappschüsse festzuhalten. Doch was ist mit einer Handy-Kamera filmisch in Extremsituationen möglich?

Brand Design Student Fabian Hübner unterzog für seine Bachelorarbeit die Kamera des iPhone 13 pro einem Härtetest, indem er im Eis und Schnee des Arctic Circle einen Kurzfilm drehte. Er wollte herausfinden, was die Smartphone-Kamera im Vergleich zu professionellem Filmequipment leisten kann.

Dieses Projekt war nicht nur für die Kameras eine Herausforderung – auch für Fabian war das Vorhaben ein einmaliges Abenteuer. Monatelange Planung floss in die Vorbereitung der Reise zum skandinavischen Polarkreis. Konzept, finanzielle Mittel und Ausrüstung mussten zusammengestellt werden – und natürlich das richtige Team. Marje Harder, ebenfalls Brand Design Studentin, und Marvin Walter begleiteten Fabian auf der Reise. Außerdem organisierte er Partner, die das Vorhaben finanziell und mit Ausrüstung unterstützten.

Im März war es so weit: die drei Studierenden nutzten die vorlesungsfreie Zeit, um zweieinhalb Wochen am Arctic Circle zu verbringen und unter atemberaubenden Bedingungen zu filmen. Zurück in Hamburg erzählt Fabian uns von dem Abenteuer, das er für seine Bachelorarbeit im Fach Brand Design einging.

Hallo Fabian! Wie kam es zu der Idee für diese Reise?
Der Ursprung der Idee liegt in meiner Leidenschaft für die Natur und die Landschaftsfotografie. Dadurch bin ich schon in den letzten Jahren viel auf Road-Trips durch Europa unterwegs gewesen, um beeindruckende Landschaften einzufangen. Im letzten Jahr hat sich mein Interesse mehr und mehr auf den Bereich Film ausgeweitet. In Kombination mit meinem Interesse für Technik, ist dann diese Idee für die Bachelorarbeit entstanden.

Welche Landschaften waren diesmal das Ziel?
Für das Film-Projekt waren wir insgesamt zweieinhalb Wochen in Schweden, Finnland und Norwegen unterwegs. Für den Film war es geplant, die drei am meisten verbreiteten Landschaftsformen Skandinaviens abzubilden und das in den extremen Bedingungen von Eis und Schnee des arktischen Winters. Das sind: Die Tundra, die sich durch endlose Weiten und kahle Landschaften auszeichnet, die Taiga, die den borealen Nadelwald bildet und die schroffen Steilküsten Norwegens.

Was musstet ihr bei der Planung der Reise bedenken?
Gerade in der Planungsphase war die Unkalkulierbarkeit des Wetters sehr herausfordernd. Die genaue Zielvorgabe an Aufnahmen, die ich für den Film benötigen würde, machten notwendig, dass wir diese Orte auch mit den passenden Bedingungen vorfinden. Das ist jedoch meist kaum vorherzusagen. Trotzdem muss die Route festgelegt werden, um geplante Termine und Stationen einhalten zu können.
Eine weitere Herausforderung war die Organisation der Technik und des Equipments für diese extremen Bedingungen und das damit einhergehende Budget, das für die Finanzierung des Projektes notwendig war. Bereits Monate zuvor habe ich begonnen mit verschiedensten Partnern in Kontakt zu treten, um das nötige Equipment und die Technik zu organisieren. Bis kurz vor der Abreise gab es einige Schwierigkeiten mit der Technik, die ich dann zum Glück beheben konnte.

Wie konnte dieses aufwändige Vorhaben ermöglicht werden?
Durch Kooperationen mit verschiedenen Partnern konnte ich die Idee tatsächlich umsetzen. Neben dem Film für die Bachelorarbeit setzten wir vor Ort auch Brand Produktionen für verschiedene Marken um, um die Reise zu finanzieren.
Polestar stellte uns als Mobilitätspartner den Polestar 2, ein Elektroauto, zur Verfügung. Deuter, Bergans, Dachstein, PolarPro, König Chains, Swedish Lapland, Hattvika Lodge, Reinefjorden Sjøhus und Wild Nordic rüsteten uns mit dem nötigen Equipment aus, um bei -30°C draußen unterwegs sein zu können und den Film zu realisieren. Wir konnten das Auto und die Ausrüstung testen und gleichzeitig viele verschiedene fotografische und filmische Assets für die Markenkommunikation unserer Partner produzieren.

Auf so einer Reise passiert viel Unvorhersehbares – was waren die größten Herausforderungen vor Ort?
Auf der Tour gestalteten sich, wie bereits bei der Planung, das Wetter und die Technik als die größte Herausforderung. Die Abhängigkeit vom Wetter hatte einige Krisensitzungen und permanente Planänderungen während der Reise zur Folge. Mehrfach bewegten wir uns spontan mehrere tausend Kilometer quer durch Skandinavien, um den vorher festgelegten Drehplan noch erfüllen zu können.
Dazu kamen die Limitierungen der Technik, sowohl des elektrischen Polestar 2 als auch der Kameras, bei Temperaturen von knapp -30°C. Eine Mischung aus Improvisation, Spontanität und Glück war dann am Ende die Lösung.

Was waren eure persönlichen Highlights und unvergesslichen Momente am Arctic Circle?
Ein sehr besonderer Moment auf der Tour war eine der letzten Nächte der Reise. Wir wanderten mit dem Zelt auf einen Berg, um dort zwischen den tief verschneiten Bäumen zu übernachten. Das war so besonders, weil wir über zwei Wochen genau nach diesen Bedingungen gesucht hatten und bis dahin nicht fündig wurden. Der Klimawandel hinterlässt auch dort oben seine Spuren und einige ungewöhnlich warme Tage hatten den Schnee auf den Bäumen fast überall abtauen lassen. Doch dort waren die Bedingungen perfekt! Als zusätzliches Geschenk klarte in der Nacht dann noch der Himmel auf und wir hatten über mehrere Stunden ein atemberaubendes Schauspiel mit Nordlichtern über uns.

Vielen Dank für das Interview, Fabian. Wir wünschen Dir viel Erfolg für Deine Bachelorarbeit!