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Ein Tag als ADC-Jury: Brand Design Studierende verleihen Nägel für Design-Arbeiten

Das Sommersemester 2020 fordert Einfallsreichtum – und hält damit einzigartige Chancen bereit.

Normalerweise würde Prof. Michael Jonas mit seinen Studierenden im Sommersemester die Ausstellung der prämierten Arbeiten des ADC Wettbewerbs besuchen. Dieses Highlight ausfallen zu lassen kam für unsere Designer nicht infrage. Stattdessen wurden sie selbst zur Jury und bekamen exklusiv als erste Studierende in Deutschland Einlass in das Jurierungssystem des ADC.

Am 29. Mai verbrachte der Kurs Transmedia Storytelling des 4. Semesters Brand Design einen Tag per Video-Chat im Voting-System des ADC. Gemeinsam verliehen die Studierenden die begehrten Nägel an ihre Favoriten.

Die Kategorie, die es zu beurteilen galt: „Exhibition Experience“. Auf der ADC Presenter-Website konnten sie die verschiedenen Ausstellungsprojekte durchgehen.

„Mit grünen und roten Zetteln haben wir gemeinsam und live im Zoom-Chat abgestimmt. Teilweise wurden auch farbige Kissen oder Textmarker hochgehalten. In Zeiten von Corona und Home-Office wird man eben kreativ! Nachdem wir eine engere Auswahl getroffen hatten, wurde angeregt diskutiert“, erzählt Lara Hein.

Dozent Joachim Kortlepel war positiv überrascht, wie kritisch seine Studierenden mit den Arbeiten umgingen, denn es wurde radikal aussortiert und begeistert für Favoriten gekämpft.

„Mich hat fasziniert, dass man für einige Projekte, die einen sehr ansprechen, total brennen kann. Man will unbedingt die anderen davon überzeugen, was man mit dem Projekt verbindet“, so Celina Rausch.

Doch worauf kam es ihnen besonders an? Welche Arbeiten hatten das Zeug zum Favoriten?

„Mir persönlich war die Idee am wichtigsten“, erinnert sich Nicklas Heublein. „Wenn mir bei einem interessanten Projekt der Gedanke kam ‚Diese Idee ist so simpel und genial, die hätte ich auch haben können.‘, war es meist besonders gut.“

„Die ausgewählten Arbeiten hatten alle eines gemeinsam: Sie waren originell, verständlich, führten zu einer Bewusstseinsveränderung, waren handwerklich überzeugend und haben uns beim Anschauen Freude bereitet. Sie entsprachen also den ADC Bewertungskriterien“, fasst Lara das Vorgehen ihres Kurses zusammen.

Trotz knallharter Diskussion konnten sich am Ende alle einigen und im Prozess viel dazulernen.

„Kunst ist zwar subjektiv, letztendlich wird jedoch durch Diskussionen und Austausch doch sehr klar, wer einen Nagel verdient und wer nicht“, findet Lara. „Für mich ist es nun kein Mysterium mehr, wie eine kreative Jury entscheidet. Vielmehr habe ich verstanden, was eine wirklich gute künstlerische Arbeit ausmacht. Sie bringt Menschen zusammen, erweitert unseren Horizont und berührt uns tief in unserem Inneren. Und genau das sollte der Antrieb eines jeden Kreativschaffenden sein: Menschen in ihrem tiefsten Inneren, mit ihrer Arbeit zu berühren.“